Man traut seinen Augen und Ohren kaum, doch der Vorhang scheint sich dieser Tage wieder einen Spalt weit zu öffnen. Dank der Impferfolge, sinkender Inzidenzen und zunehmenden Lockerungen ist die hoffnungsvolle Stimmung und die Aussicht auf einen guten Sommer greifbar. Doch ein Bereich scheint fast verstummt und vom hell erleuchteten Scheinwerferlicht ins „Off“ gerückt zu sein, wie man in der Theaterbranche den Bereich nennt, der für Zuschauer*innen im Verborgenen bleibt. Die Kultur, das Theater und die Musik standen still – seit Monaten. Schaut man nicht ganz genau hin, so könnte es den Anschein erwecken, als seien die Bühnen dieses Landes seit Monaten wie leergefegt und stumm. Doch auch dort darf wieder Optimismus einziehen, angesichts der sich bessernden Lage bereiten viele Kulturstätten wieder vorsichtig ihre Öffnung vor. Endspurt ist angesagt. Aber wie muss man sich das vorstellen, was geschah in den letzten Monaten hinter verschlossenen Türen? Haben Kulturschaffende überhaupt Material, um endlich wieder eine Flucht aus dem tristen Alltag zu ermöglichen?
Die Interviews, die der Publizissimus mit Mitarbeiter*innen des Staatstheaters Mainz im Februar dieses Jahres geführt hat, liegen bereits ein paar Monate zurück. Doch zeigen sie, wie unermüdlich die Beteiligten für ihre Arbeit kämpfen, wie sie brennen und sich für die Kultur einsetzen. Ihre Mühen wurden belohnt: Am 27. Mai konnte die erste Tanz-Premiere diesen Jahres open air stattfinden, seit dem 03. Juni wurde auch der Spielbetrieb im Schauspiel wieder aufgenommen. Im Februar dagegen, noch vor der dritten Welle, schien der derzeitige Optimismus noch weit weg. Sie hatten mit ein paar Wochen gerechnet, vielleicht sogar mit einer Pause bis Weihnachten. Doch die sieben Monate, die das Staatstheater Mainz seine Türen für alle Besucher*innen geschlossen hielt, hat niemand für denkbar gehalten. Die Zuschauer*innenräume waren gespenstisch leer, die Kreidetafel, die am Kleinen Haus hängend normalerweise die Vorstellung des Abends ankündigt, wurde am 02. November 2020 abgewischt und für lange Zeit nicht beschrieben. „Heute“ steht darauf, eine Ankündigung, auf die lange nichts folgte.
Möchte man eine Verbindung zwischen dem Theater und der aktuellen Situation schaffen, so drängt sich das Stück “Warten auf Godot” von Samuel Beckett auf. Die beiden Protagonisten warten und warten, philosophieren über sich selbst und den Sinn des Lebens. Auch am Haus wurde gewartet – auf etwas, was immer selbstverständlich war und nun für lange Zeit in räumliche und metaphorische Ferne gerückt wurde: das Publikum. Wenn die Türen des Theaters wie der Vorhang der Bühne geschlossen bleiben, bleibt vom Schauspiel, ohne die schauenden Personen, letztendlich nur noch das „Spiel“. Aber allein spielen macht bekanntlich auch keinen Spaß. Zwar finden Proben weiterhin statt, dennoch „haftet allem ein leeres Gefühl an“, so Julian von Hansemann, Schauspieler und Mitglied des Ensembles des Staatstheaters Mainz. „Von dem, was das Leben und Arbeiten am Theater ausmacht, ist nur noch der Rumpf übrig“, sagt er.
Estragon: Komm, wir gehen.
Wladimir: Wir können nicht.
Estragon: Warum nicht?
Wladimir: Wir warten auf Godot.
Estragon: Ach ja.
– warten auf godot, samuel beckett
Von Hansemann spielte in der letzten Vorstellung im November, am Vorabend des damals nur für kurze Zeit geplanten Lockdowns, in „Werther“. Ein Abschied auf ungewisse Zeit, eine andere Atmosphäre als sonst, etwas zum Festhalten und in Erinnerung behalten. „Allen, sowohl uns als Ensemble, aber auch dem Publikum war klar, dass man von dieser Akkuladung wahrscheinlich noch eine Weile leben muss, bis man sich das nächste Mal wieder physisch begegnet“. Nicht nur die ausfallenden Abendvorstellungen fehlten, auch die Arbeit hinter den Kulissen bleibt weiterhin stark eingeschränkt. Einem gelungenen Stück geht wochen- und monatelange Arbeit in den Proben voraus, mitunter auch inhaltliche, emotionale und persönliche Arbeit. Eine Leistung, die auch darauf beruht, dass man nicht nur zusammenarbeitet, sondern auch abseits der Bühne enge Verbindungen im Ensemble hat.
Das Schauspiel probte also weiter, genauso wie die anderen Sparten des Hauses, Oper und Orchester. In anderen Bereichen waren Proben ohne Körperkontakt und mit Abstand jedoch kaum möglich, beispielsweise beim Tanzensemble. Bei dessen Mitgliedern wurde schon seit Ende August versucht, die Probensituation so gut wie möglich an den neuen Alltag anzupassen, erzählt Hannah Meyer-Scharenberg, Assistentin der Tanzdirektion. Für die Tänzer*innen wurde mit der Universitätsmedizin Mainz ein eigenes Hygienekonzept entwickelt, das Proben unter annährend normalen Bedingungen ermöglichen sollte. „Dafür, dass durch regelmäßige Tests und strenge Auflagen der Tanzbetrieb aufrechterhalten werden konnte, sind wir sehr dankbar und es macht zuversichtlich”, sagt Meyer-Scharenberg. Ein Theater arbeitet wie ein Bienenstock. Alle haben ihre Aufgaben, jede*r lebt und arbeitet symbiotisch mit den anderen gemeinsam. Ohne die hauseigene Bühnenbildnerei keine Kulisse, ohne die Dramaturgie kein Text, ohne Ensemble niemanden, der die Worte auf der Bühne sprechen könnte. Keine*r kann ohne die Arbeit der anderen. Das Auf und Zu, das Hoffen und Bangen der letzten Monate, die wieder und wieder über den Haufen geworfenen Planungen deprimierten auf Dauer.
„Ja mach nur einen Plan, sei nur ein großes Licht! Und mach dann noch nen‘ zweiten Plan, gehn tun sie beide nicht“, zitiert die Leiterin der Kommunikationsabteilung, Sylvia Fritzinger, Bertolt Brecht. Wohl wahr, denn gerade für Kulturschaffende war Planung in den letzten anderthalb Jahren besonders schwer. Politische Entscheidungen gingen abermals an Kultur vorbei, bezogen sie nicht mit ein oder platzierten sie in ihrer Rangfolge meist weit unten.
Wladimir: Die Zeit ist stehengeblieben.
Pozzo hält die Uhr ans Ohr: Glauben Sie das nicht, mein Herr, glauben Sie das nicht. Er steckt die Uhr wieder in die Tasche. Alles, was Sie wollen, nur das nicht.
– Warten auf godot, samuel beckett
Die Pandemie habe zu einer „ziemlich brutalen Vereinzelung“ geführt, fährt Fritzinger fort. Es fehle etwas, denn „präsentes Theater, also Publikum im Raum, eine Atmosphäre, die man spürt, das Besondere, das jeder auf seine Art und mit seinem Kopf und seiner Seele, aber trotzdem gemeinsam etwas erlebt und Geschichten erzählt bekommt […], das macht was mit einem“. Im Theater spüre man dies deutlich, da die Kulturschaffenden das, was sie können und lieben, nicht mehr in der Form praktizieren können, wie sie es normalerweise würden. Sie berichtet, dass die Menschen im Staatstheater vor Ideen sprühen, diese aber meist im Verborgenen bleiben, da ihnen der Raum zum Austausch fehle.
Ein Raum, an dessen anderen Ende ein Publikum sitzt, für das der Entzug von Theater und Kultur nicht minder schwerwiegende Folgen hat. Denn wie gerne würden viele von uns mal wieder im Theatersessel versinken – frei, gelassen und irrational, die Funktionalität des Alltags vergessend? Wie gerne würden wir wieder fasziniert und verzaubert werden, schockiert und verwundert sein, oder einfach nur träumen? Fritzinger erreichen viele Zuschriften von Menschen, die genau diese Emotionen lange vermissten. „Es besteht auch eine sehr berechtigte Sehnsucht danach, sich auch wieder mit etwas anderem auseinanderzusetzen, den Horizont wieder zu weiten nach dieser monothematischen Zeit”, sagt sie. Auch deshalb würden dem Staatstheater viele Abos erhalten bleiben – trotz monatelanger fehlender Aufführungen. Dabei fehlt den Menschen nicht nur der im Lockdown als „Unterhaltung“ herabgestufte Theaterbesuch. Das ständige Abstandhalten auf der Straße geht in Fleisch und Blut über, zeigt sich aber auch auf der Bühne und lässt sich dorthin transportieren. Grundbedürfnisse wie Nähe und Distanz seien anders interpretierbar, so Fritzinger und nennt als Beispiel die Inszenierung von „Werther“, in der genau dieser Kontrast deutlich wurde.
Werther und Lotte, das Liebespaar, das keines ist und keines sein darf, berühren sich trotz aller Emotionen im Laufe des Stücks nie, da Lotte dies nicht zulässt, so die Interpretation der Regisseurin Brit Bartkowiak. Dieses Detail war schon vor der Pandemie Teil der Inszenierung, erleichterte aber auch die Anpassung an die Abstandsregeln bei der Corona-konformen Wiederaufnahme im Sommer 2020, erklärt Julian von Hansemann, der den Titelheld des Dramas verkörpert.
So viel Leidenschaft ohne jegliche Berührung – als Zuschauer*in vergisst man die auch auf der Bühne geltenden Regeln während des Stücks, nur um danach umso klarer zu sehen, wie viel Raum die Gedanken über Abstände zu unseren Mitmenschen sonst im Alltag einnehmen. Jede*r von uns spürt schmerzlich, was auf körperlicher und seelischer Ebene die Distanz und fehlende Nähe mit uns macht. Die Kunst, Kultur und das Theater kann uns helfen, uns dessen bewusster zu werden. Kultur kann helfen, neue Formen der Nähe zu schaffen. Es bringt uns hoffentlich auch wieder ein Stück weit zusammen, und wenn es auch nur das gemeinsame Theatererlebnis ist, so könnte es uns die momentan so sehr fehlende Nähe zurückbringen. Doch nicht nur der wichtige Aspekt der Nähe im gemeinsamen Zusammenleben wurde uns durch Corona verdeutlicht. Die Pandemie habe uns auch auf neue Art und Weise “die ganz großen Fragen” gestellt, betont Fritzinger. „Leben, Sterben, wie gehen wir als Gemeinschaft miteinander um, es gibt so ganz elementare Themen, denen wir uns zuwenden“. Dennoch spürt man überall den Wunsch nach Normalität. Durch Corona mussten wir alle lernen, dass das, was als normal und alltäglich galt, nicht selbstverständlich ist, wenn der Schutz aller in Gefahr ist. Das Warten, das Abwarten, der Schritt nach vorn und die drei Schritte wieder zurück. Godot lässt auch uns warten und auf der Stelle stehen.
Wladimir: Man kann nichts dafür.
Estragon: Man kann machen, was man will.
Wladimir: Man bleibt, was man ist.
Estragon: Man kann sich winden, wie man will.
Wladimir: Im Grunde ändert sich nichts.
– warten auf godot, samuel beckett
Das Theater zu unterstützen, ihm in harten Zeiten wie diesen unter die Arme zu greifen und ebenso allen, die auf und hinter der Bühne daran beteiligt sind, ist nicht nur eine nette Geste. Das Überleben des Theaters als Institution, deren Wert sich nicht in abgeworfenen Gewinnen, sondern unabhängig von Kommerz und Erträgen manifestiert, ist auch ein Zeichen inmitten von Stimmen, die über die Rettung der Wirtschaft während der Corona-Krise alles andere negieren. Das Theater als Ort der Kultur, der Selbstreflektion, des kritischen Diskurses, der gesellschaftlichen Debatte ist umso essenzieller in einer Gesellschaft, die seit über einem Jahr mit einer nie gekannten Herausforderung kämpft und stets nach Räumen sucht, um sich auszudrücken, abseits von ewigen Impf-Debatten und Zoom-Konferenzen. Schon im 5. Jahrhundert hatte das Theater politische Bedeutung. In den Polis, den griechischen Stadtstaaten in der Antike, war das Theater fester Bestandteil der Demokratie und diente unter anderem dazu, den Bürger*innen ihre Verpflichtung zum staatlichen Gemeinwesen näher zu bringen.
Seitdem hat sich hat sich rund um Theater vieles geändert, und es wird auch jetzt wieder neue Wege gehen müssen, um Teil unserer sich wandelnden Gesellschaft zu bleiben. Dem nimmt sich auch das unabhängige Kollektiv „Punktlive“ an. Ihre vollkommen digitale Inszenierung „Werther Live“ ist ein Paradebeispiel dafür, wie Theater in den eigenen vier Wänden funktionieren kann. Goethes bekannte Geschichte von Werther und Lotte wird über Zoom, Instagram, Facebook und Ebay-Kleinanzeigen ausgeführt und so ins digitale Zeitalter gehoben, ohne die Dramatik des Originals zu verlieren.
Dabei ist die digitale Komponente keine zusätzliche Barriere oder lediglich verstärkte vierte Wand zwischen Bühne und Publikum, sondern dient als Fundament und essenzielle Voraussetzung für die Umsetzung der Inszenierung. Ersetzen lässt sich das analoge Theatererlebnis nicht vollständig, aber nach der Vorstellung, wenn man über einen Applaus-Button virtuell klatscht, fühlt es sich fast so an.
Sylvia Fritzinger betont, dass der digitale Raum ein Spannungsthema im Theater sei, das für Kontroversen sorge. Doch beide, sowohl von Hansemann als auch Fritzinger, sind überzeugt, dass das analoge Theater nicht einfach eins zu eins ins Digitale zu übertragen sei. Hybride Formate seien in Zukunft öfter denkbar und auch mehr Partizipationsmöglichkeiten für Menschen, die etwa nicht mehr mobil sind und trotzdem Theater erleben wollen, könnten neu gedacht werden. Auch Meyer-Scharenberg spricht sich dafür aus, hybriden Formaten in Zukunft eine Chance zu geben, sieht jedoch auch hohe Erwartungen und Herausforderungen bezüglich Ästhetik und digitaler Umsetzung, die erfüllt werden müssen.
Lange hielt das Haus den Atem an und wartete ab. Aus bequemer Position heraus, könnte man meinen – schließlich musste keine*r der festangestellten Schauspieler*innen des Ensembles um das nächste Gehalt fürchten. Doch weitaus nicht jede*r Kulturschaffende ist derart privilegiert. Darauf aufmerksam gemacht wurde in Mainz unter anderem mit einem Flashmob im Dezember. Unter dem Motto „Sein oder Nichtsein“ wurde sich mit freischaffenden Künstler*innen und anderen Beschäftigten der Kulturbranche solidarisiert.
Die darauf aufbauende Spenden-kampagne #mainzsammelt, mit der Theaterschaffenden Soforthilfen ermöglicht werden soll, ist noch im Gange – wissentlich, dass zwar Theater wieder möglich ist, aber aufgebrauchte Rücklagen und prekäre Arbeitsbedingungen auch in Zukunft noch ein Problem sein werden. Das Staatstheater habe zwar eine privilegiertere Position, “aber wir sind auch ein Ort für ganz viele freie Künstler*innen”, sagt Fritzinger.
Damit sei keine solch klare Trennung zwischen dem Staatstheater und den selbstständigen Künstler*innen zu ziehen. Das Haus kämpfe für die Freischaffenden, aber auch um seinen eigenen Erhalt und darum, weiter Spielort für alle zu sein. Man müsse bedenken, dass “wir wahrscheinlich in wenigen Jahren in eine Verteilungsdebatte kommen werden und wo die Kultur in Verteilungsdebatten steht, das weiß man ja ungefähr”, so Fritzinger.
Estragon: Sobald man Bescheid weiß.
Wladimir: Kann man sich gedulden.
Estragon: Weiß man, woran man sich halten soll.
Wladimir: Kein Grund mehr zur Unruhe.
Estragon: Man braucht nur zu warten.
– warten auf godot, samuel beckett
Der Begriff Kultur und dessen Relevanz, so scheint es, ist und war besonders für die Politik eher abstrakt. Generell bietet der Begriff viele Interpretationsmöglichkeiten und vielleicht ist auch diese schwere Greifbarkeit das Schöne an Kultur, sie kann für jede*n alles sein. Für Sylvia Fritzinger macht „Kultur den Unterschied zwischen bloßem Existieren und Leben aus […], alles, was uns dazu bringt, uns mit dem Leben auseinanderzusetzen und mit uns selbst und mit anderen Menschen, um uns herum, auch im ganz weiten Sinne, bedeutet es einen unglaublichen Reichtum, weil es mir eine andere Weise des Denkens und des Fühlens vermittelt“. Hannah Meyer-Scharenberg sieht Kultur als “alles, worin wir uns bewegen, als Medium der Gesellschaft. Unser ganzes gesellschaftliches Dasein besteht aus einer gewissen Art von Kulturpraxis”. Und Julian von Hansemann begreift Kultur “im weitesten Sinne als alles, was nicht nützlich im Sinne von Produktivität ist in einer Gesellschaft, sondern erstmal dem Austausch, der Reflektion, der Selbstbetrachtung und der Betrachtung von anderen dient. In der Kultur ist das erste Ziel nicht, etwas zu erwirtschaften und das sollte es auch nicht sein. Das hat durchaus eine gewisse Ästhetik”. Kurzum: Kultur als essenzieller Teil unserer Gesellschaft, der in den letzten Monaten zu kurz gekommen ist.
Wladimir: Du bringst eine Nachricht von Godot?
Junge: Ja.
Wladimir: Er kommt nicht heute Abend.
Junge: Ja.
Wladimir: Aber er wird morgen kommen.
Junge: Ja.
Wladimir: Ganz bestimmt.
– warten auf godot, samuel beckett
Mittlerweile sind nicht nur in Mainz die Inzidenz-Werte deutlich gesunken. Nach dem ersten Versuch im März, als voller Optimismus ein Spielplan aufgestellt wurde, die Zahlen wieder stiegen und Aufführung für Aufführung wieder abgesagt werden musste, wird der Wiedereinstieg in den Spielbetrieb jetzt noch einmal gewagt. Vorsichtig, aber zielsicher. Vorbei ist die ewige Warterei für die Maskenbildner*innen, Techniker*innen und Schauspieler*innen. Für den Intendanten, das Tanzensemble, die Dramaturgie und die Disponentin, die die Spielpläne organisiert. Sie alle zusammen warteten auf niedrige Zahlen, auf Pilotprojekte und Öffnungen, warteten auf Godot. Wer oder was unser Godot letztendlich ist, worauf wir am sehnlichsten gewartet haben oder dies immer noch tun, das ist bei uns allen wohl ganz unterschiedlich. Gemeinsam hat unsere Gesellschaft dieser Tage aber, dass jede Form des individuellen Godots ein Stück Normalität bringt. Das Theater, die Kultur und alle Kulturschaffenden können sich wieder darüber freuen, dass das Warten ein Ende hat und alle endlich gehen können. Wir durch die Theatertüren und die Darsteller*innen auf die Bühnen, wo sie hingehören und wir sie sehen möchten.