Ich bin in einem Haushalt groß geworden, in dem klassische Musik eine wichtige Rolle gespielt hat. Meine Eltern haben sich als Teenager in einem Orchester kennengelernt, in dem sie beide Geige spielten. In unserem Haushalt gab es viele Platten, aber kaum eine die außerhalb der Kategorie klassische Musik angesiedelt ist (vielleicht mal ein kleines bisschen Jazz wenn`s ganz wild wurde). Und so habe ich lange kaum andere Dinge gehört, außer Klassik. Darüber hinaus waren meine Freunde lange die Gatekeeper meiner Musik und die Tore waren am Anfang eher Richtung Rock und Alternative geöffnet. So kam ich zu Radiohead, Jimmy Eat World, und dann zu den Strokes, und Kings of Leon. Später habe ich meinen musikalischen Horizont in verschiedene Richtungen erweitert, es durfte etwas ernster werden (The National, Two Gallants) es durfte deutscher werden (Tocotronoic, Jens Friebe) und es durfte poppiger werden (The XX). Ich bewundere Bands, die sich treu bleiben und trotzdem immer wieder überraschen. Arcade Fire machen mich bis heute glücklich. Nick Cave und Schubert machen den Rest. Und meine Eltern spielen immer noch gemeinsam im Orchester Geige.
Von Christine Meltzer